SMPA

Tempo, Einheitlichkeit, Praxistauglichkeit, Verhältnismässigkeit und Kontinuität heissen die Schlüsselfaktoren zur Wiederbelebung der Veranstaltungslandschaft

15. Juni 2021

  • Schnelligkeit und Praxistauglichkeit sind wichtig bei der Erteilung der Veranstaltungs-bewilligungen, bei der Unterstellung unter den Schutzschirm und beim Covid-Zertifikat.
  • Schweizweit einheitlich und schlank müssen Bewilligungsprozesse und -kriterien sowie Rahmenbedingungen und Schutzkonzepte ausgestaltet werden.
  • Verhältnismässigkeit wäre gegeben, wenn für Veranstaltungen mit Covid-Zertifikat keine zusätzlichen Auflagen und keine Kapazitätsbeschränkungen angeordnet würden.
  • Im Sinne der Kontinuität braucht es einerseits nun auch Perspektiven für Anlässe mit mehr als 10’000 Gästen sowie und über September 2021 hinaus, und andererseits müssen die Entschädigungs- und Unterstützungsmassnahmen für die Veranstaltungsbranche weitergeführt werden.


Rasche und einheitliche Umsetzung in den Kantonen erforderlich
«Der Bundesrat geht mit den aktuellen Vorschlägen erfreulicherweise auf die epidemiologische Entwicklung und wichtige Anliegen der Branche ein.» stellt Stefan Breitenmoser, Geschäftsführer des Branchenverbandes SMPA, fest. Die über 40 Verbandsmitglieder begrüssen etwa, dass nun auch Aussagen für Veranstaltungen mit weniger als 1000 Gästen vorliegen, dass solche auch ohne Kontrolle auf geimpft/getestet/genesen stattfinden dürfen oder dass bei Outdoor-Grossveranstaltungen die Maskenpflicht sowie die Sitzpflicht bei Konsumation fallen gelassen wird. Dennoch ist der Blick in die nahe Zukunft nicht gerade rosig: Aktuell sind die Bewilligungen für die bevorstehenden Veranstaltungen leider in den meisten Kantonen noch ausstehend, die Detail-Auflagen sind vielerorts unklar und der wichtige Schutzschirm wird – wenn überhaupt – in der Mehrzahl der Kantone erst gegen Herbst installiert sein. Es bleibt die Hoffnung, dass es nun in jenen Kantonen, in welchen der Schutzschirm bereit ist, auch bei der Erteilung der Bewilligung und der Unterstellung unter den Schutzschirm rasch und pragmatisch vorwärts geht, damit anstehende Projekte nicht vergeblich geplant wurden. Weniger schnelle Kantone müssen unbedingt beauftragt werden, das notwendige Tempo anzuschlagen. Ebenso wichtig ist, dass Bewilligungsprozesse und -kriterien sowie Rahmenbedingungen und Schutzkonzepte schweizweit einheitlich, schlank und praxistauglich definiert werden.


Keine doppelte Sicherheit, keine Schwellen
Während einer Übergangsphase ist es zumutbar, dass der Zutritt zu Grossveranstaltungen nur mit Covid-Zertifikat möglich ist. Das neue «Light»-Zertifikat mit weniger Daten begrüssen wir. Das Zertifikat muss den Gästen ohne Aufwand sowie möglichst automatisch zur Verfügung stehen. Die Kosten für Infrastruktur, Personal und Tests müssen von der öffentlichen Hand getragen werden, damit keine zu grossen Hürden für Gäste entstehen. Die SMPA weist zudem darauf hin, dass im Hinblick auf die zunehmende Anzahl von Veranstaltungen seitens der Kantone genügend Testkapazitäten zur Verfügung stehen müssen und fordert, dass zuverlässige Selbsttests und neuartige Schnelltestmethoden baldmöglichst validiert werden.

Nicht minder wichtig bleibt eine weitere Forderung, so Christoph Bill, Präsident der Konzert-, Show- und Festivalveranstalter: «Wenn der Einlass an einen Anlass nur mit Covid-Zertifikat möglich ist, müssen alle weiteren Auflagen und Kapazitätseinschränkungen gestrichen werden.» Pilotprojekte im Ausland und wissenschaftlich fundierte Analysen im Inland haben nämlich gezeigt, dass bei Veranstaltungen mit Covid-Zertifikat kein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht.

 

Perspektive ausweiten und Vorlaufzeit schaffen
Dass schon Ende Mai Perspektiven für Grossveranstaltungen während den Sommermonaten aufgezeigt wurden, hat der Branche eine gewisse Zuversicht gegeben und die Aufnahme oder Weiterführung der Planung ermöglicht. Nun muss diese Perspektive aber weitergeführt werden: Für alle Veranstaltungsgrössen braucht es Aussagen über die letzte kommunizierte Phase der Öffnungen hinaus und Aussagen zu Veranstaltungen mit über 10'000 Stehplätzen. Es kann nicht genügend betont werden, wie wichtig eine ausreichende Vorlaufzeit für Veranstaltungen ist. Bei allen Akteuren besteht das Verständnis, dass ein Projekt aus epidemiologischen Gründen kurzfristig gestoppt werden kann; es darf jedoch nicht sein, dass grundsätzliche Rahmenbedingungen für eine kommende Phase erst wenige Tage vorher final bestimmt werden. Die jetzt bekannten Bewilligungskriterien für Grossanlässe ab 1. Juli bzw. 20. August dürfen deshalb mindestens nicht verschärft werden. Professionell organisierte Veranstaltungen bieten einen sicheren Rahmen und helfen mit, zu verhindern, dass es zu unkontrollierbaren Menschenansammlungen kommt. Entsprechend sollten genau solche Veranstaltungen nicht durch Auflagen und Kurzfristigkeit erstickt werden, während im öffentlichen Raum die Toleranzgrenze zusehends höher gesetzt wird.


Unterstützung uneingeschränkt weiterführen
Bei allem Optimismus, der Weg für Veranstaltungsunternehmen zurück zu einem eigenständigen, wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb bleibt noch lang! Unabhängig, was dieses Jahr noch alles realisiert wird, 2021 und 2022 werden zur grösseren Existenzprobe als das erste Corona-Jahr. Aufgrund der aufgestauten Projekte und der Vorlaufzeit von Veranstaltungen braucht die Branche ausreichende finanzielle Stabilität bis über die Aufhebung der Einschränkungen hinaus! Es ist deshalb entscheidend, dass die Ausfallentschädigung überkantonal gleich gehandhabt wird, keine Deckelungen erfolgen und der Entschädigungsrahmen voll ausgeschöpft wird, aber auch, dass die gesamtwirtschaftlichen Massnahmen parallel uneingeschränkt bis ins nächste Jahr hinein weitergeführt werden.


Kontakt für Rückfragen:
- Christoph Bill, Präsident SMPA, christoph.bill@smpa.ch, 062 745 90 60
- Stefan Breitenmoser, Geschäftsführer SMPA, stefan.breitenmoser@smpa.ch, 079 355 05 79

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